Wenn wir mal etwas genauer auf die Zeit der 20er bis 50er Jahre schauen, dann wird deutlich, dass Schriftsteller und Bücher eine viel größere öffentliche Bedeutung hatten. Auch trank und rauchte man, weil man eben trank und rauchte. Die Zeit war eine andere, das Selbstverständnis dementsprechend. Und Hemingway war sicher einer ihrer Protagonisten. Ein Drink gehörte zu seinem Leben wie das Schreiben und die Frauen, wie die Jagd und der Stierkampf. „Er wirkt belebend und erfrischend“, schrieb Hemingway über einen Cocktail, den er selbst kreiert hat. „Er kühlt das Blut und macht wieder Appetit auf Essen, Freunde und das Leben.“ „Tod im Golfstrom“ heißt der. Man nimmt eine große Copa, groß genug, damit die Seele schwimmen kann, packt eine klein geschnittene Limette und viel Eis rein, gibt ein paar Spritzer Angostura dazu und gießt mit Gin auf. Fertig. Wir trinken heute Smoothies. Wegen der Gesundheit, nicht wegen der Freude auf den Tag und das Leben. Das ist der Unterschied. Wir sind nicht Hemingway. Unsere Zeit ist an-ders.