Erstaufführung: 20.03.2023, 14 Uhr, Theater der jungen Welt
 

Städtepartnerschaft neu gedacht

Völkerverständigung geht auch ganz einfach. Das beweisen aktuell Jugendliche am Theater der jungen Welt in Leipzig-Lindenau. Im Rahmen des Projekts „Urban X-Change“ des Deutschen Volkshochschulverbands spielen hier junge Leute aus Deutschland, der Ukraine und Russland gemeinsam Theater. Die Volkshochschule hat den Workshop zusammen mit dem Theaterhaus auf die Beine gestellt. Inhaltlich geht es um die politische, gesellschaftliche und ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Wahrheit. Die Jugendlichen stellen sich Fragen wie: „Woran glaube ich?“, „Gibt es nur eine Wahrheit?“ oder „Beeinflusst Wahrheit Macht?“.

Christina Piljavec, Leiterin des Textworkshops, erzählt, wie die ukrainischen Jugendlichen im Urban-X-Change-Projekt aufblühen: „Sie kennen Schule vor allem als etwas Strenges, eng Getaktetes, wo Kreativität wenig gefördert wird. In unserem Projekt erleben wir, wie ihre krea-tiven Kräfte mit nur wenig Anregung regelrecht anfangen zu sprudeln.“ Wie viel Spaß das Projekt macht, hat sich mittlerweile in Leipzig herumgesprochen und vor allem junge Ukrainer/-innen wollen stetig neu hinzustoßen. Das stellt die Verantwortlichen vor die Aufgabe, neben dem Urban-X-Change-Projekt weitere Angebote zu schaffen, um mög-lichst vielen diesen Wunsch zu erfüllen und die Begeisterung fürs Theater zu fördern.

Die Teilnehmenden zeigen sich begeistert von der Aktion. Der 17-jährige Andrej aus der Ukraine empfinde jede Probe als Highlight, da es immer etwas Neues auszuprobieren gebe. Auch Leonie aus Deutschland finde es spannend, sich mit anderen Jugendlichen auszutauschen. Die 19-jährige Deutsche hat bereits Theatererfahrung und wollte sich besonders der Herausforderung der neuen Sprachen stellen, da Englisch nur in den Pausen erlaubt sei.

Das Projekt „Urban X-Change“ ist ein Netzwerk des Deutschen Volkshochschulverbands, um Städte-partnerschaften mithilfe der dort ansässigen Einrichtungen für Erwachsenenbildung zu stärken. Die gemeinsam entwickelten Angebote sollen dabei möglichst niedrigschwellig sein, damit alle Schichten der Gesellschaft angesprochen werden. Beteiligt sind unter anderem Volkshochschulen aus den USA, Großbritannien und der Ukraine.